Jens Kerbel

 

 

 

Jens Kerbel

 

Foto: Thilo Beu

 

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Jens Kerbel, 1975 in Mönchengladbach geboren, studierte Englische Literatur und Sprache an der Sussex University. Es folgte ein Studium der Germanistik, Anglistik und Amerikanistik an der Universität Bonn.

Seine Theaterarbeit begann er bei den Festivals „Theater der Welt“(Leitung: Matthias Lilienthal) und der „Bonner Biennale“ unter Manfred Beilharz und Tankred Dorst. In der Folge arbeitete er mehrfach für das neu aufgestellte Festival „Biennale Bonn“ unter der Leitung von Klaus Weise.

Nach mehreren Regiearbeiten in der freien Theaterszene, sowie Gast-Regieassistenzen am „Southern Repertory Theatre“ in New Orleans und am Theater Bonn,  wechselte Kerbel vom Festivalbereich in das Regiefach. Als Regieassistent am Theater Bonn arbeitete er u.a. mit Frank-Patrick Steckel, Hans Hollmann, Klaus Weise, Richard Maxwell, Thirza Bruncken, Kay Voges und dem Regiekollektiv Rimini Protokoll.

 

Als Regisseur arbeitet Jens Kerbel u.a. für das Theater Bonn, das Deutsche Nationaltheater Weimar, das Theater Dortmund, das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das Theater Heilbronn, das Oldenburgische Staatstheater, das Theater Chemnitz, das Hessische Landestheater Marburg, das Landestheater Linz (Österreich) und die Festivals Duisburger Akzente und Ruhr2010.

Zu seinen Regiearbeiten zählen u.a. die deutschsprachigen Erstaufführungen von Greg MacArthurs SCHNEEMANN und Polly Stenhams THAT FACE für das Theater Bonn, wie auch die Uraufführungen der Filmadaptionen DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK nach dem gleichnamigen Film von Aki Kaurismäki und TUVALU nach dem gleichnamigen Film von Veit Helmer, für die Festivals Ruhr2010 und Duisburger Akzente, die er gemeinsam mit Regiepartnerin Jennifer Whigham, der Dramaturgin Kristina Wydra und der Ausstatterin Gesine Kuhn unter dem Label „P E T projects“ entwickelte. Das 2010 gegründete Künstlerkollektiv widmet sich der Erarbeitung von theatralen Stadt- und Raumkonzepten und unternimmt den Versuch von Grenzgängen zwischen darstellender und bildender Kunst.

Zudem entwickelte er gemeinsam mit dem Musiker Michael Barfuß mehrere Liederabende, darunter auch die Revue TAUSEND WÜNSCHE EINE QUELLE – ODER: DER PFENNIG IST DIE SEELE DER MILLIARDE, die sich dem Untergang des Quelle Imperiums widmete.

 

In der Spielzeit 2010/11 kehrte Kerbel für kurze Zeit zurück in den Festival-Bereich und übernahm, gemeinsam mit Stephanie Gräve, die künstlerische Leitung des Festivals SZENE:NEW YORK, einem Festival für neue amerikanische Dramatik am Theater Bonn.

Weiterhin leitete er, gemeinsam mit Regisseur Frank Heuel, die Performance-Reihe WIRKLICHKEITSTEST, eine theatrale Stadterkundung, die an sieben Tagen mit über 25 Interventionen an verschiedenen Orten der Stadt die Grenzen zwischen Theater und Realität auf den Prüfstand stellte.

 

Seit 2011 ist Jens Kerbel auch als Opernregisseur tätig. Für die Oper Bonn erarbeitet er mit jungen Sängerinnen und Sängern Kinder- und Jugendopern. Dabei widmet er sich der szenischen- und musikalischen Ausbildung der SängerInnen, wie auch der Vermittlung von musikdramatischen Inhalten und Darstellungsformen. Mit ELOISE von Karl Jenkins, PEER GYNT nach Henrik Ibsen und Edvard Grieg, DIE ARABISCHE PRINZESSIN von Juan Crisóstomo de Arriaga  und Maurice Ravels DAS KIND UND DER ZAUBERSPUK, entstanden vier Produktionen.

In der Spielzeit 2014/15 stellte er sich mit seiner Inszenierung von Jonathan Doves Oper PINOCCHIOS ABENTEUER am Oldenburgischen Staatstheater vor. In Zusammenarbeit mit der Toneelakademie Maastricht (NL) und dem Oldenburgischen Staatstheater, entstanden in der Folge die Opernprojekte THE PIPER OF HAMELIN von John Rutter und DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK von Grigori Frid.

 

Seit dem Wintersemester 17/18 ist er auch als Dozent für Rollenarbeit an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft tätig.

 

Zuletzt inszenierte Kerbel die Oper LA CALISTO von Francesco Cavalli am Theater Bonn und die Uraufführung von Jens Raschkes PETTY EINWEG - DIE LANGE REISE EINER FLASCHE ANS ENDE DER WELT am Nationaltheater Weimar. In der Spielzeit 2021/22 stellt er sich mit DIE FEUERROTE BLUME und DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER erstmals am Theater Chemnitz, mit der Produktion ALADIN erstmals am Theater Vorpommern vor.